Wer trauert, kann verhaftet oder verprügelt werden / Trauer um Alexej Nawalny

21.02.2024NewsZeit OnlineSamiha Shafy —   –  Details

Trauer um Alexej Nawalny

Russland ist seit dem Tod von Alexej Nawalny ein noch düsterer Ort. Selbst auf kleine Gesten reagiert das Regime brutal. Nawalnys Worte lesen sich wie ein Vermächtnis. — Es ist eine so einfache, menschliche Geste, aber in Wladimir Putins Russland erfordert sie ungeheuren Mut: Blumen niederlegen, um Trauer zu zeigen. In diesem Fall Trauer über den Tod oder vielmehr die Tötung des 47-jährigen Oppositionellen Alexej Nawalny, der sein Land aus dem Würgegriff eines autoritären, korrupten, kriegslüsternen Regimes befreien wollte. Und der bereit war, sein Leben dafür zu opfern.

 

— Woher nehmen manche Menschen diesen Mut? Und warum fehlt er so vielen anderen? — — Die Verwaltung des Straflagers Polarwolf im arktischen Norden Russlands hatte am Freitagnachmittag gerade erst bekannt gegeben, dass der bekannte Häftling gestorben sei, angeblich ganz plötzlich nach einem Spaziergang – da kam, in bürokratisch-verklausulierter Sprache, schon die erste Drohung: «Im Zusammenhang mit (…) Aufrufen an einen bestimmten Personenkreis, an einer Massenaktion im Zentrum Moskaus teilzunehmen, hält die Staatsanwaltschaft der Stadt Moskau es für notwendig, auf die Unzulässigkeit von Gesetzesbrüchen hinzuweisen.»

 
 

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