Lauschgut – Clemens Hund-Göschel spielt Charlotte Seithers Klaviermusik

10.02.2024Atelier neuer MusikDeutschlandfunkIngo Dorfmüller —   –  Details

Ernst Lubitsch

«Komponieren heißt zuallererst zerstören.» Mit diesen drastischen Worten hat Charlotte Seither einmal ihre Kompositionsweise beschrieben. Sich freizumachen von traditionellen Zuschreibungen, jeden vorgegebenen Zusammenhang zu dekonstruieren – das ist der Ausgangspunkt ihres Komponierens. Dabei werden die Klänge so weit aufgespalten, bis sie bar aller Zwecke und Sinndeutungen sind, die die Tradition mit ihnen verbindet. So gewinnt die Komponistin ein musikalisches Material, das sich nicht im bloßen Benutzen bereits vorhandener Ausdrucksfolien erschöpft. Im Fall des Klaviers bedeutet das, Tastenaktion, Anschlag und Resonanzphänomene der Saiten wie des Korpus aus ihrem Zusammenwirken zu lösen und neu zusammenzufügen. Das in 33 Jahren dazu Komponierte entspricht in der Summe einer klanglichen Neukalibrierung des Instruments. Zu erleben ist dies anhand neuer Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, die jüngst beim Label KAIROS erschienen. Pianist Clemens Hund-Göschel hat dafür nahezu das gesamte Klavierwerk Charlotte Seithers neu eingespielt.

 
 

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