Das Riff, das dich mitten ins Herz trifft

18.12.2023NewsFAZ onlineEdo Reents —   –  Details

Keith Richards

Ein Rolling Stone bis in alle Ewigkeit: Der Teufelsanbeter an seiner Seite ist schon 80 – nun wird es auch der einzigartige Gitarrist Keith Richards. — Niemandem wird etwas an der Wiege gesungen, auch Keith Richards nicht. Aber dass die Rolling Stones in diesem Herbst und im siebten Jahrzehnt ihres Bestehens mit ihrem vielleicht gar nicht mal letzten Studioalbum wieder ganz obenauf sind, nämlich in den Plattencharts, ist dann doch eine der unwahrscheinlichsten Geschichten unter der Sonne oder jedenfalls allerhand. Die neuerliche Wertschätzung verdankt sich sicherlich auch Kriterien, die nicht rein künstlerischer Art sind; aber so weit muss man es trotzdem erst einmal bringen, dass man in einem Beruf so lange ausharrt, der auf Verausgabung aus ist und, im Falle Richards›, auch abseits von Bühne und Studio keine Handhabe bot, in den Schongang zu schalten. — Dem Gitarristen wird seit einer Zeit das Ende vorausgesagt, die bald doppelt so lang ist wie die Lebensspanne seiner berühmten Kollegen. Aber von nichts ließ er sich klein- oder auch nur unterkriegen – weder von dem abgekarteten Londoner Spiel zwischen der Presse und der Polizei, als man ihn und Mick Jagger bei einer rechtsstaatlich garantiert nicht einwandfreien Drogenrazzia hochgehen ließ und für kurze Zeit ins Gefängnis steckte, in dem er später noch einmal und für länger einsaß; noch von den Personalwechseln an seinem Instrument, indem er, nach Brian Jones› Rauswurf und Tod, von der Lead- auf die Rhythmusgitarre umsattelte – und dort als Mensch gewordenes Riff zu seiner Bestimmung fand –, auch nicht durch einen überlegenen Spieler an seiner Seite, der Mick Taylor nun einmal war und den er ohne sichtbare Probleme neben sich duldete. — Mit dem aktuellen Album «Hackney Diamonds» stehen die Rolling Stones im hohen Alter noch einmal ganz oben: Keith Richards hat dazu mit seinem Gitarrenspiel viel beigetragen. —

 
 

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