28.12.2023 – Historische Aufnahmen – Deutschlandfunk – Christiane Lehnigk — – Details
Fritz Wunderlich
Er war der erste deutsche Sänger, der den großen italienischen Tenören das Wasser reichen konnte, seine Popularität sprengte den Rahmen und wirkt noch immer nach. Sein früher tragischer Tod mit nur 35 Jahren hinterließ eine schmerzliche Lücke. Glücklicherweise hat Fritz Wunderlich der Nachwelt eine ganze Reihe von Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen vermacht, die seine ausdrucksvolle lyrische und strahlende Stimme in Oratorium, Passion, Kantate, Oper und Lied dokumentieren. Bevor Wunderlich seine atemberaubende Karriere als Operntenor startete, hatte er schon früh an der Freiburger Musikhochschule sein musikalisches Stilempfinden ausbilden können, für das er so gerühmt wurde. Der Direktor der Hochschule, Gustav Scheck, war ein Alte-Musik-Spezialist und arbeitete mit August Wenziger zusammen, beide spielten damals schon auf Originalinstrumenten und widmeten sich der historischen Aufführungspraxis. Sie nahmen den jungen aufstrebenden Tenor, der sich zunächst mit Unterhaltungsmusik beschäftigt hatte und in Freiburg als erstes Horn studierte, in ihren Kreis auf. Sie vermittelten ihm im gemeinsamen Musizieren ein Gefühl für barocke und vorklassische Musik, das die Grundlage für Wunderlichs berührende Interpretationen nicht zuletzt geistlicher Musik bildete.
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