14.12.2023 – News – FAZ online – Konrad Schuller — – Details
Patt und Endspiel
Der Kriegsplan von Kiew ist nicht aufgegangen, ein neuer nicht in Sicht. Alles starrt auf die Wahl in Amerika, aber manche sagen: Man kann schon jetzt handeln. — Im Frühjahr gab es einen Plan für einen Frieden in der Ukraine. Er ging so: Mit Waffen aus dem Westen würde die Armee die Landverbindung zwischen dem russischen Festland und der besetzten Halbinsel Krim durchtrennen, die Wladimir Putins Truppen 2022 erobert haben. Die Ukrainer würden zum Asowschen Meer vorstoßen und die Europastraße 58 gewinnen, die west-östliche Hauptstrecke von Russland über die Ukraine nach Mitteleuropa. Die ist heute die Nabelschnur zwischen Putins Invasionstruppen nördlich der Krim und Russland. Außer dieser Straße gibt es für deren Nachschub nur noch den Umweg über die Halbinsel selbst. Hier aber müssen die Laster und Züge mit den unfasslichen Mengen von Männern und Material, welche Russland täglich ins Feuer wirft, die Brücke über die Meerenge von Kertsch passieren. Wenn also die E58 durchtrennt und außerdem ein paar Pfeiler dieser Brücke durch einen Marschflugkörper zerstört würden, ständen die russischen Soldaten an der Südfront ohne Nachschub da. Auch die Krim selbst wäre abgeschnitten. Putins Truppen dort müssten nach einiger Zeit entweder abziehen oder sich ergeben – so, wie im Herbst 2022 aus der Stadt Cherson.
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