24.11.2023 – Spielräume – Ö1 – Peter Zimmermann — – Details
Robert Crumb
Über die große Leidenschaft des Comiczeichners und Banjospielers Robert Crumb — Im August feierte Robert Crumb seinen 80. Geburtstag. Er war schon Mitte der 60er-Jahre eine Legende als Erfinder des «arbeitsscheuen, sex- und drogenaffinen» Katers Fritz, so beschreibt Wikipedia eine der populärsten Figuren des Comic-Undergrounds dieser Zeit. Mit dem Geld aus den ersten Veröffentlichungen kaufte Crumb auf Flohmärkten Blues-Schellacks aus den Jahren 1925 bis 1935, einer Zeit in der «Platten ohne kommerziellen Hintergrund entstanden, einfach einer Kultur der Live-Musik verpflichtet», erzählt Crumb heute. — Als er Mitte der 90er-Jahre nach Frankreich übersiedelte, kamen die Platten der Legenden der Musette-Musik dazu, dieser Mischung aus den Akkordeonklängen italienischer Einwanderer und den Tänzen zur Cabrette (Dudelsack) der Kohlenarbeiter aus der Auvergne, die in Paris Arbeit fanden. Regelmäßig veröffentlicht Crumb CDs, auf denen er es sich nicht nehmen lässt, die Sängerinnen, Sänger und Komponisten in seinem unverwechselbaren Stil zu portraitieren. Aber er spielt auch selbst in der nicht minder legendären Band «Les Primitifs Du Futur» das Banjo zur Vals Musette, der schon Edith Piaf ein Denkmal setzte. — Mit einem seiner Alben wollte er aber auch einigen Sängerinnen der 40er- und 50er-Jahre gedenken. Crumb beweist seine Liebe zu deren Musik in einer Auswahl von Stücken von Sängerinnen aus Mexiko, Italien, Spanien und Indien und er beschreibt sie so: «Es ist Musik von Frauen, deren leidenschaftliche Stimmen mitunter an brütend heiße Wüstengegenden erinnern oder an tropische Inseln. Frauen, die von Schmerz, von Liebe, von ihren Lebensumständen und Kulturen singen». — Es ist wieder einmal Zeit, einen kleinen Überblick über das große musikalische Schaffen dieses sympathischen Künstlers zu geben. —
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