04.11.2023 – Gesichter Europas – Deutschlandfunk – Reinhild Hoffmann — – Details
Rumäniens Wüste
Wüstenbildung ist in Europa längst nicht mehr nur ein Problem von Spanien und Portugal. Auch in Rumänien erobert der Sand große Teile des Landes, vor allem in der Kleinen Walachei in Südrumänien. Wo früher Felder und Wälder das Ufer der Donau säumten, breiten sich heute sandige Flächen aus. Mehr als 1000 Quadratkilometer umfasst das Gebiet inzwischen. Der Wind bläst den Sand in die Dörfer und sogar bis in die über 200 Kilometer entfernte Hauptstadt Bukarest. Die Wüstenbildung ist die Folge einer Kombination der Erderwärmung und einer rücksichtslosen Agrarpolitik. Diktator Ceau escu ließ in den 70er Jahren Wälder abholzen und Seen trockenlegen – für eine industrielle Agrarproduktion. Umweltschützer und Lokalpolitiker versuchen nun, die fortschreitende Verwüstung im Süden ihres Landes zu stoppen: Aktivisten versuchen Grundbesitzer dafür zu gewinnen, neue Bäume auf den unbrauchbar gewordenen Feldern zu pflanzen. Die verbliebenen Landwirte müssen sich umstellen: Selbst der anspruchslose Mais findet in Südrumänien nicht mehr genügend Nährstoffe. — Auch die Landwirtschaftspolitik hat dafür gesorgt, dass sich im Donaudelta in Rumänien sandige Flächen ausbreiten. —
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