Christine Pernlochner-Kügler über den Tod

03.11.2023Im GesprächÖ1Renata Schmidtkunz —   –  Details

Christine Pernlochner-Kügler

«Der beste Lebensratgeber ist der Tod» – Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Psychologin, geprüfter Bestatterin und Thanatologin Christine Pernlochner-Kügler — Schon während ihres Studiums der Psychologie und Philosophie war Christine Pernlochner-Kügler, geboren 1971 in Innsbruck, fasziniert von dem Tabuthema Körperflüssigkeiten und Scham. Ihre Dissertation wurde 2004 unter dem Titel «Körperscham und Ekel – wesentliche menschliche Gefühle» veröffentlicht. Der Tod – der eigene und der von Mitmenschen – war das zweite Tabu, dem sie sich stellte. Als ihr Großvater starb, sah zum ersten Mal einen Leichnam. «Es war traurig, aber auch schön», resümiert sie heute über diese ersten direkten Erfahrungen mit menschlicher Vergänglichkeit. Wie geht die Gesellschaft mit Tod und Sterben um, und warum gibt es noch immer so viele Tabus? Christine Pernlochner-Kügler vertiefte sich in die «Lehre vom Tod» – die Thanatologie. Sie begann im Gesundheitsbereich zu unterrichten, wurde Mitglied im österreichischen Netzwerk für Ritualforschung und schloss sich der «Death-Positive-Bewegung» an. 2012 übernahm sie ein Bestattungsinstitut in Innsbruck. Bestatterin ist für sie, wie sie heute schreibt, der schönste Beruf, den sie sich vorstellen kann. Ihr aktuelles Buch trägt den Titel: «Du stirbst nur einmal, leben kannst du jeden Tag.» Darin erzählt Christine Pernlochner-Kügler mit viel Empathie von allen Facetten des Todes und der Todesbewältigung. Für sie ermöglicht die Beschäftigung mit der eigenen Vergänglichkeit ein besseres Verständnis des eigenen Seins. Im Gespräch mit Andreas Obrecht geht sie auf die Bedeutung von Trauerritualen in einer entritualisierten Gesellschaft ein und spricht darüber, warum der Tod kein Problem für die Toten, aber immer für die Lebenden ist.

 
 

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