Das Dudok Quartet in Herten / Kammermusik in NRW

31.10.2023KonzertWDR 3Ulrike Froleyks —   –  Details

Dudok Quartet

Mit seinem Ethos, «das Herz der Musik zu teilen», spricht das Dudok Quartett sein Publikum auf neue und fantasievolle Weise an und findet mit Quartettkompositionen von Bacewicz, Tschaikowsky und Mozart neue Wege und Verbindungen in der Musik. — Unter der Prämisse, dass Kammermusik ein Akt der Freundschaft ist, der direkt mit dem Publikum geteilt werden sollte, bringt das Dudok Quartet drei Streichquartette mit sehr unterschiedlichen Hintergrundabsichten nach Herten. Als Wolfgang Amadeus Mozart 1789 von einer zweimonatigen Reise nach Wien zurückkehrt, machte er sich umgehend daran, eine Serie von sechs Streichquartetten zu komponieren. Voller Hoffnung wollte er sie «für Seine Mayestätt dem König in Preussen» schreiben, der ein hervorragender Cellist war. Leider kam die Widmung nie zustande und es blieb bei drei Quartetten. Das 4. Quartett von Gra yna Bacewicz, entstand kurz nach der Unterdrückung Polens durch das sowjetische Regime in den späten Vierzigerjahren. In ihm spiegelt sich Bacewicz› großes Interesse an traditioneller Musik wider, was es für die Behörden «akzeptabel» machte und Bacewicz vor Ärger mit dem polnischen Marionettenregime bewahrte. Arthur Rubinstein überredete 1871 den jungen Tschaikowsky zu einem Kammermusikabend – ausgerichtet von der Moskauer Abteilung der russischen Musikgesellschaft. Tschaikowsky, der meinte, nicht genügend vorzeigbare Stücke zu haben, schrieb kurzentschlossen das Streichquartett Nr. 1 D-Dur. Es wurde, wie Kritiker später sagten, ein «Geniestreich», vor allem der zweite Satz, in dem Tschaikowsky auf das ukrainische Volkslied «Wanja saß auf dem Diwan» zurückgriff, das er von einem singenden Handwerker auf dem Landgut seiner Schwester kennengelernt hatte.

 
 

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