Dvorak und Sibelies / Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

16.06.2023KonzertBR-KlassikN.N. —   –  Details

Thomas Søndergård

Live aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz – Surround: Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Solist: Augustin Hadelich, Violine — Jean Sibelius: «Der Schwan von Tuonela», op. 22, Nr. 2; György Ligeti; Violinkonzert; Antonín Dvo ák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll

Dazwischen: — PausenZeichen — Fridemann Leipold im Gespräch mit Augustin Hadelich

— Nach seinem triumphalen Erfolg mit dem Dvo ák-Konzert 2018 kehrt der brillante Geiger Augustin Hadelich zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zurück. Hadelich, der 1984 als Sohn deutscher Biobauern in der Toskana geboren wurde und seit zwanzig Jahren in New York lebt, gilt mit seiner mühelosen Virtuosität und seinem noblen Ton als Nachfahre jener Goldenen Ära des Violinspiels, die Fritz Kreisler und Jascha Heifetz geprägt haben. Dazu passt, dass Hadelich auf einer Guarneri aus dem einstigen Besitz von Henryk Szeryng spielt. Zugleich ist Hadelich aber ein ganz heutiger Geiger mit einer Vorliebe für zeitgenössische Musik. So präsentiert er beim BRSO zum 100. Geburtstag von György Ligeti dessen theatralisches Violinkonzert, das 1992 vom Widmungsträger Saschko Gawriloff in Köln uraufgeführt wurde. Mit seinem grotesken Ausdrucksspektrum zwischen schriller Motorik und ariosen Momenten ist dieses fünfsätzige Violinkonzert zu einem Schlüsselwerk der Moderne geworden – so exzentrisch wie extravagant. Bewusst und vielleicht auch ironisch spielt Ligeti hier mit irritierend «unsauberer» Intonation, mit umgestimmten Streichern, Obertonskalen, Mikropolyphonie und Polyrhythmik. Okarinas und Lotusflöten kommen auch zum Einsatz in Ligetis Violinkonzert, in dem der Komponist Einflüsse fernöstlicher Musik, ungarischer Folklore und mittelalterlicher Satztechniken verarbeitet hat. Die horrenden spieltechnischen Anforderungen liegen bei Hadelich in besten Händen, hat er das Konzert doch bereits auf CD eingespielt. Am Pult des BRSO debütiert der Däne Thomas Søndergård, seit 2018 Chef des Royal Scottish National Orchestra und ab Herbst zusätzlich beim Minnesota Orchestra in Minneapolis unter Vertrag. In München dirigiert Søndergård neben Ligeti Dvo áks Siebte Symphonie, die von der Londoner «Philharmonic Society» beauftragt und dort 1885 mit großem Erfolg uraufgeführt wurde. In loderndem d-Moll ist sie trotz des liedhaften Adagios und des folkloristischen Scherzos die düsterste seiner neun Symphonien. Und zum Auftakt bringt Søndergård eine magische Tondichtung aus seiner skandinavischen Heimat mit: Herzstück der «Lemminkäinen-Suite» von Jean Sibelius ist die Legende vom Schwan, der mit einem Klagegesang des Englischhorns die Toteninsel Tuonela umschwimmt.

 
 

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