02.07.2023 – Gedanken – Ö1 – Gerhard Hafner — – Details
Florian Krumpöck
«Hören ist für mich als Musiker, naturgemäß die wichtigste Sinneswahrnehmung.» Der Pianist, Dirigent und Intendant des Kultursommer Semmering Florian Krumpöck über Hören und Zuhören — 1978 geboren, wurde Florian Krumpöck schon früh von Prominenzen wie Elisabeth Leonskaja unterrichtet, die sein außergewöhnliches pianistisches Talent erkannten. Seine Wege führten ihn bereits nach Wien, Salzburg, Zürich, bis nach Israel, in die USA und Südkorea, wo er herausragende Kritiken erhielt. Inzwischen ist er nicht nur Pianist, Maestro Daniel Barenboim ebnete Florian Krumpöck den Weg zu einem angesehenen Dirigenten. Außerdem zeichnet er seit 2015 als Intendant für das niederösterreichische Festival Kultur. Sommer. Semmering. verantwortlich. Die heurige Ausgabe geht von 6. Juli bis 3. September über die Bühne und trägt das Motto «Künstlerische Vielfalt». — «Hören ist eine Wahrnehmung bei der ich mich erst entscheiden muss, ob ich mich damit beschäftigen will», sagt Florian Krumpöck, «wohingegen aktives Zuhören für mich bedeutet, dass ich jemanden meine Aufmerksamkeit schenke.» In den letzten Jahren hat Florian Krumpöck die Erfahrung gemacht, dass beim Hören die Aufmerksamkeitsspanne immer mehr abnimmt, insbesondere beim jungen Publikum. «Aber mir fällt auf», so der Musiker, «dass wir auch immer mehr verlernen, einander zuzuhören. Diese Entwicklung bereitet mir Sorgen, denn so werden wir die viel zitierten Gräben nicht zuschütten können.»
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