29.04.2023 – Format – Ö1 – Elisabeth Stratka — – Details
Israel-Flagge
Was zieht junge Israelis in ein Land, das ihre Vorfahren vertrieben und ermordet hat? – Das Feature bietet aufschlussreiche Antworten.
«In Israel ist die Lage immer angespannt, man kennt viele Leute, die verletzt oder getötet wurden, die im Krieg waren. Das ist einfach die Realität dort und hier ist es so ruhig und friedlich» – so beschreibt der 31-jährige Or Alexander Pearl den Unterschied zwischen Israel und Österreich. Der junge Mann hat Israel unmittelbar nach seinem dreijährigen Militärdienst verlassen und keine Ambitionen, in das Land am Mittelmeer zurückzukehren. — Der Alltag in Österreich: ruhig und distanziert
Die Feature-Autorin hat junge Israelis, die in Wien wohnen, interviewt und sie nach den Beweggründen für ihren Umzug befragt. Die Antworten waren, wie die Personen selbst, sehr unterschiedlich. So war es bei Or die Flucht aus Israel nach dem Militärdienst, bei einer anderen das Studium an der Lauder Business School, ein junger Mann kam, um als Security vor jüdischen Einrichtungen zu arbeiten und eine Frau ist der Liebe ihres Lebens nach Wien gefolgt. In einer Sache waren sich alle einig: Der Alltag in Österreich ist ruhig. Keine Bedrohung durch Raketen. Eine angenehme Distanz zwischen den Menschen und eine Ordnung, die sie schätzen. — Abwanderung bringt Konflikte mit der Familie
In Israel hat sich die Autorin zum Gespräch mit der Migrationsforscherin Dani Kranz getroffen, die sich wissenschaftlich mit der Abwanderung junger Israelis nach Deutschland und Österreich beschäftigt. Auch die Tante von Or Alexander Pearl kommt zu Wort: Der Umzug ihres Neffen nach Europa, die «Jerida», so wird die Abwanderung von Jüdinnen und Juden aus Israel genannt, ist für sie nicht unbedingt positiv konnotiert. Eine Rückkehr nach Österreich, in das Land, aus dem im Nationalsozialismus rund 120.000 Juden emigrierten, ist für viele undenkbar. 65.500 jüdische Österreicher:innen wurden im Holocaust ermordet, eine Auseinandersetzung mit der Geschichte bleibt auch der jungen Generation nicht erspart. Gleichzeitig etablierte sich hierzulande in den letzten Jahren eine neue Szene, die ein bisschen das Flair aus Tel Aviv in die Lokale und Clubs nach Wien gebracht hat. — «Jerida» – das bedeutet Auswanderung. Junge Israelis in Wien.» — Sprecher/innen: Simon Jaritz, Sarah Jung, Katharina Knap, Silvia Meisterle — Ton: Anna Kuncio — Redaktion: Elisabeth Stratka
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