24.04.2023 – Radiokolleg – Ö1 – Diana Köhler — – Details
Krach vs. Musik
Die Party in der Wohnung nebenan, die Bar im Erdgeschoss, die Kinder im Hof, die Baustelle vorm Fenster, der Rasenmäher des Nachbarn … Unser Leben ist umgeben von Lärm. Während sich viele um jeden Preis vor ihm schützen wollen, setzen sich andere dem Lärm freiwillig und genussvoll aus. Aber Lärm ist nicht gleich Lärm. Die unterschiedlichsten Klänge wurden zu verschiedenen Zeiten als Lärm bezeichnet: Von Fabrikgeräuschen bis Klaviermusik, von Jazz bis Techno, von Straßenlärm bis Noise Music. Die gleiche Tonfolge ist für manche Krach für andere pure Musik. — Lärm ist Störung des Gewohnten und Guten, das «Andere». Er fordert heraus, kitzelt unsere Nerven, wandelt sich ständig und hat dabei ein großes Potenzial Neues zu schaffen. Wie hat sich unser Verhältnis zu Lärm über die Jahrzehnte verändert? Was unterscheidet Lärm vom englischen Noise? Und was passiert, wenn Musik Lärm sein will?
Dreckige Gitarrenriffs, quietschende Saxophone, wummernde Bässe und Plattenkratzen: Ist das noch Musik – oder nur Krach? Von Jazz, über Rock bis Techno wurden neue Musikrichtungen von vielen zunächst als Lärm abgeschrieben. Und sind später oft doch mehrheitsfähig geworden. Aber was ist Lärm eigentlich? Vor allem: Das Andere des Gewohnten, Guten, Althergebrachten, wie wir hören werden. Aber auch: Ein Innovationsmotor.
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