17.04.2023 – open: World – WDR 3 – Antje Hollunder —   –  Details

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Bi Kidude

Schon zu Lebzeiten galt sie als Ikone. Als eine der ersten Frauen sang sie ausdrucksstark im traditionellen Stil Taarab ihrer ostafrikanischen Heimat auch emanzipierte Texte. Am 17. April jährt sich der 10. Todestag der außergewöhnlichen Sängerin. — Bereits in den 1920er Jahren sang Bi Kidude auf Sansibar öffentlich bei kulturellen Veranstaltungen, was auf der Insel vor Ostafrika mutig war, in einer Gesellschaft, in der sich damals Frauen nur vollverschleiert zeigen konnten. Später tourte sie viele Jahre barfuß mit Taraab-Orchestern durch Ostafrika. Über den afrikanischen Kontinent hinaus bekannt wurde die Sängerin erst als sie schon über 70 war. Bei ihren Konzerten improvisierte sie, was für die Taraab-Musiker oft eine Herausforderung war, das Publikum aber liebte. Mit ihrer kräftigen Stimme verlieh Bi Kidude ihren emotionalen Liedern oft einen besonders klagenden Ausdruck. Gleichzeitig zeigte sie sich darin kämpferisch, wenn sie das Verhalten von Männern ins Lächerliche zog und den Missbrauch von Frauen anprangerte. Auch in ihrem Privatleben brach die energetische Frau Tabus. Bi Kidude war mehrmals verheiratet, hatte keine Kinder, ging ohne Schleier, rauchte und trank Alkohol. Das konservative Umfeld in ihrer muslimischen Heimat sah das nicht gern, ließ sie aber gewähren, als absoluter Star des Taraab – einem Musikstil der Kisuaheli-Tradition mit arabischen und indischen Einflüssen. In dieser Ausgabe von WDR 3 open: World erinnert Antje Hollunder an die legendäre Musikerin, die über 100 Jahre alt geworden ist.

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