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Alte Schule, moderne Präzision: Paul Kletzki

04.03.2023Apropos KlassikÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

( Ein Dirigent )

Ein Geheimtip: die Tradition und laissez-faire gleicherweise meidenden Aufnahmen eines Meister-Interpreten. — Eine der «zweigeteilten» Biographien, wie sie das 20. Jahrhundert so oft hat entstehen lassen: Der junge Paul Kletzki, 1900 im zum Russischen Kaiserreich gehörigen Polen geboren, trat zwar auch als Dirigent hervor, machte sich aber primär als Komponist einen Namen, vor allem in Deutschland. Wesentlicher Förderer von Kletzki: Wilhelm Furtwängler. Während ein Großteil der Familie dem Holocaust zum Opfer fiel, gelang Paul Kletzki das Entkommen, mit Stationen in Italien und der Schweiz. Hörenswert: Kletzkis parallel entstandene Symphonie «In memoriam». Nach dem Zweiten Weltkrieg stehen die großen Jahre des international aktiven Dirigenten Paul Kletzki. Mit insgesamt breitest-möglichem Repertoire wird er zu einer der Triebfedern der Mahler-Renaissance, arbeitet regelmäßig in der damaligen Plattenstudio-Hochburg London, in Frankreich und beim jungen Israel Philharmonic Orchestra. Im Rückblick gerne übersehen, aber Dokument einer ganz eigenständigen Interpreten-Stimme: Kletzkis komplette Beethoven-Symphonien mit der Tschechischen Philharmonie – «alte Schule», moderne Präzision und Tempo-Empfinden! -, eines der letzten Großprojekte vor dem Tod des Musikers 1973, vor einem halben Jahrhundert.

 
 

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