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Der sanfte Riese mit dem Saxophon – Zum 100.Geburtstag von Dexter Gordon (27.2.1923 – 25.4.1990)

27.02.2023JazztimeBR-KlassikRoland Spiegel —   –  Details

Dexter Gordon

Er hatte einen riesigen Ton: voll, rund, präsent. Und mit 1,96 Meter war er tatsächlich ein Riese: der amerikanische Saxophonist Dexter Gordon. Sein Sound war einzigartig, und sein Gesicht wurde durch seine Hauptrolle in dem Film «Um Mitternacht» zu einem der berühmtesten des modernen Jazz. Am 27. Februar wäre Dexter Keith Gordon 100 Jahre alt geworden.

TÖNE MIT STRAHLKRAFT UND ZÄRTLICHKEIT — Wie Dexter Gordon Melodien umspielte und umschrieb: Das war ein Maximum an Ausdruck – und zugleich an Innigkeit. Töne mit Strahlkraft und Zärtlichkeit. Töne, die ein Leben zwischen besonderem Glanz und besonderer Tragik spiegelten. Dexter Keith Gordon war am 27. Februar 1923 in die Familie eines afroamerikanischen Arztes hineingeboren worden, Dr. Frank Gordon, und dessen Frau Gwendolyn Baker, die madagassisch-französische Vorfahren gehabt haben soll. Dr. Frank Gordon war Leibarzt der Jazz-Stars Lionel Hampton und Duke Ellington und zugleich Amateurklarinettist. Jazzmusik und speziell der Klang von Big-Bands gehörte für Sohn Dexter früh zum Alltag. Bald lernte er Klarinette, später stieg er auf Altsaxophon und schließlich auf Tenorsaxophon um, das Instrument, auf dem er berühmt werden sollte. Nach dem frühen Tod des Vaters verließ Dexter die High School und wurde Profimusiker – schon mit 17 Jahren spielte er bei Lionel Hampton. Er begleitete in ganz jungen Jahren Größen wie Louis Armstrong und Billy Eckstine. In New York saugte er den neuen Stil Bebop in sich auf. Dieser Stil prägte von da an sein musikalisches Leben – auch in der konturenschärferen, souligeren Ausprägung namens Hard Bop.

 
 

SK-