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Da lagen Leichen auf der Straße / ZDF-Kriegsreporterin Katrin Eigendorf

14.02.2023NewsRNDMartin Weber —   –  Details

Katrin Eigendorf

Seit Ausbruch des Krieges berichtet ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf kontinuierlich aus der Ukraine. Im Interview erzählt die 60-Jährige, wie sie mit schrecklichen Erlebnissen umgeht und was sie von Wladimir Putin hält. — Sie berichten seit einem Jahr über den schrecklichen Krieg in der Ukraine. Verfolgt Sie das manchmal bis in den Schlaf?

Selten, ich kann eigentlich ganz gut zwischen dem, was ich erlebe, und dem, was ich davon mitnehme, trennen. Das muss man, glaube ich, auch, weil man sonst diesen Job dauerhaft gar nicht durchhalten könnte. Es gibt natürlich Ausnahmen, wenn ich besonders furchtbare Dinge gesehen habe wie zum Beispiel die Toten von Butscha. Das geht mir dann noch lange nach und verfolgt mich in meinen Gedanken. — +++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

War das, was Sie nach dem Massaker von Butscha gesehen haben, Ihre bislang schlimmste Erfahrung?

Butscha ragt schon heraus, weil es das erste Mal war, dass man klar sehen konnte, was die russische Armee, russische Soldaten und Söldner der Zivilbevölkerung in diesem Krieg antun. Da lagen Leichen auf der Straße, Menschen, die mit am Rücken gefesselten Händen hingerichtet und in Gräben geworfen wurden, manche wiesen eindeutige Spuren von Folter auf. So etwas habe ich in der Form noch nie in meiner gesamten Berufslaufbahn gesehen. Als besonders schlimm empfand ich auch Massengräber, die in anderen Orten wie Isjum gefunden wurden.

 

(…) — Gibt es bei allem Leid auch Momente der Hoffnung im Ukraine-Krieg?

Selten, aber natürlich gibt es auch positive Momente, die vor allem darin bestehen, wie die Menschen in der Ukraine mit dem Krieg umgehen. Ich erlebe hier einen ungeheuren Zusammenhalt, der mich immer wieder verblüfft.

 
 

SK-