11.02.2023 – News – NZZ – Jonas Roth — – Details
Dolmetscher Dmitri
Mit seinen Übersetzungen erreicht der junge Mann aus Estland in den sozialen Netzwerken ein Millionenpublikum. Geld will er für seine Arbeit nicht. Etwas anderes treibt ihn an. — Tag für Tag flimmern neue Bilder aus dem Krieg über die Bildschirme. Die zerbombten Schlachtfelder von Bachmut, die desolaten Zustände in russischen Kasernen, der Alltag in schlammigen Schützengräben – die Geschehnisse des Konfliktes lassen sich auf Twitter, Telegram und Tiktok beinahe in Echtzeit und ungefiltert mitverfolgen. Doch wer kein Russisch oder Ukrainisch versteht, ist in der Flut der Bilder schnell verloren.
Jeden Tag verbringt Dmitri Stunden mit der Suche nach neuem Material, das er übersetzen kann. Seinen Nachnamen will er zu seinem eigenen Schutz nicht preisgeben.
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