Kommentare 0

Mitten im russischen Krieg: Wie eine Holocaustüberlebende aus Kiew 2022 ihre Familie wiederfand

27.01.2023NewsRNDThoralf Cleven —   –  Details

Anna Strishkowa

Als Kleinkind nach Auschwitz verschleppt — Es ist eiskalt an diesem dritten Advent des vergangenen Jahres. Luigi Toscano hat seine Hände tief in die Taschen seines Anoraks geschoben. Der Mannheimer Filmemacher mit italienischen Wurzeln steht auf dem Gedenkfriedhof im polnischen Potulice und dirigiert ein dreiköpfiges Kamerateam, das ihn vor dem Grab von Arkadij Ivanow filmt. — Der Junge starb im Mai 1944 als Sechsjähriger in diesem Dorf weitab seiner Heimat. Auf der Grabplatte, die an einem Betonkreuz befestigt ist, stehen noch zwei weitere Namen. Auch Aleksiej und Bogdan sind jung gestorben. Hinter diesem Kreuz erheben sich aus akkurat gestutzten Thujabüschen weitere Hunderte Kreuze. — Die meisten der Toten auf diesem Friedhof waren Kinder. Sie stammen aus Belarus. Die Väter, häufig Bauern, kämpften als Partisanen im Zweiten Weltkrieg gegen die deutschen Aggressoren. Einsatzgruppen und Sonderkommandos der SS jagten sie, brannten ihre Dörfer nieder, ließen Frauen und Kinder in Vernichtungs lager wie Auschwitz-Birkenau deportieren. —

 
 

SK-reko-23