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Von Beethovens Taubheit bis Paganinis hypermobile Finger – Typische Krankheiten von Musiker:innen (1)

16.01.2023RadiokollegÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

LV Beethoven

Ihr Arbeitsplatz ist die Bühne, ihre Leistung ständig unter Beobachtung. Doch das, was Musiker:innen vor Publikum präsentieren, ist das Ergebnis jahrzehntelangen Trainings, das oft in früher Kindheit begonnen hat und bis ins hohe Alter reicht. Sofern der Körper und die Psyche mitspielen, denn die halten diesen Belastungen nicht immer stand. Den Bedarf an Therapien für Gelenke, Bewegungsabläufe, Muskeln, Nervenfunktionen und psychische Erkrankungen decken eine Vielzahl an Therapie- und vermehrt Prophylaxe-Angebote ab, die den neuesten Erkenntnissen Rechnung tragen. Betroffene, Therapeut:innen und Wissenschafter:innen geben Einblicke in die Situation. — «Die größte Qual bereitet mir das fast ununterbrochene Getöse im Inneren, das mir im Kopf braust und sich bisweilen zu einem stürmischen Gerassel steigert. Dieses Dröhnen durchdringt ein Gekreisch von Stimmen, … als ob Furien und alle bösen Geister auf mich losfahren würden». Was der böhmische Komponist Bedrich Smetana hier beschreibt, ist sein Tinnitus, dessen Ton er identifiziert und in seinem Streichquartett «Aus meinem Leben» musikalisch verewigt hat. Dass das Hören für Komponist:innen und Musiker:innen von essenzieller Bedeutung ist, steht außer Frage, umso tragischer, dass es viele gibt, die sich auf ein inneres Hören ihrer Musik verlassen mussten. Beethoven ist wohl das prominenteste Beispiel für dieses Schicksal. Über Musikerkrankheiten, seien sie physischer oder psychischer Natur, auch im Hinblick auf die Auswirkungen auf ihr künstlerisches Werk, ist viel publiziert worden. Ein historischer Abriss dieses erstaunlich vielfältigen Themas.

 
 

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