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Adrian Goiginger – Filmemacher — Eigentlich wollte ich Abenteurer werden – AG über das Phänomen ‹Familie›

08.01.2023GedankenÖ1Ursula Burkert, Christina Höfferer, Edgar Schütz —   –  Details

Adrian Goiginger

»Jeder bekommt seine Kindheit über den Kopf gestülpt wie einen Eimer. Später erst zeigt sich, was darin war. Aber ein ganzes Leben lang rinnt das an uns herunter, da mag einer die Kleider oder auch Kostüme wechseln, wie er will.» Dieses Zitat von Heimito von Doderer steht wie ein Motto über den Film-Arbeiten von Adrian Goiginger. Denn die Auseinandersetzung mit seiner Herkunft und den Familien-Geschichten ist Adrian Goiginger offensichtlich sehr wichtig. — Schon 2017 beschäftigte sich der Filmemacher – Jahrgang 1991 – auf eindrucksvolle Weise mit der Geschichte seiner Mutter und seiner schwierigen Kindheit. Seine Mutter war drogenabhängig, kümmerte sich aber – soweit möglich – fürsorglich um ihren Sohn. Der Film «Die beste aller Welten» erzählt die Geschichte einer Frau zwischen ihrer Sucht und unendlichen Liebe zu ihrem Sohn. Für dieses Regiedebüt wurde Adrian Goiginger mehrfach ausgezeichnet. — Als «Regie-Shootingstar» wird der 31jährige seither gehandelt, verfilmte das Stück «Märzengrund» von Felix Mitterer und drehte im Spätherbst 2022 «Rickerl», die Geschichte eines erfolglosen Musikers mit Voodoo Jürgens in der Titelrolle. In seinem bereits fertig geschnittenen Film «Der Fuchs», der beim Tallinn Black Nights Film Festival seine Premiere feierte und am 13. Jänner in die heimischen Kinos kommt, wendet er sich der Geschichte seines Urgroßvaters Franz Streitberger zu. Dieser diente im Zweiten Weltkrieg als Motoradkurier. «Mein Urgroßvater wurde 100 Jahre alt und bis zu seinem Tod im Jahr 2016 erzählte er mir die tragischen und hoffnungsvollen Episoden aus seinem Leben. Am meisten berührt hat mich die Freundschaft mit einem Fuchs, den er 1940 ein ganzes Jahr lang, während des Krieges, bei sich hatte und versorgte. Diese Geschichte ist so unglaublich, dass ich mir es als Teenager schon zum Ziel setzte, sie zu verfilmen.» «Der Fuchs» ist die Geschichte eines introvertierten Außenseiters mit schwerer Kindheit, der seinem Vater diese nicht verzeihen kann. — In den Gedanken wird Adrian Goiginer über prägende Erlebnisse, familiäre Bande, die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Geborgenheit sprechen, sowie über das Bewältigen von Schicksalsschlägen mit Hilfe der Kunst und über Nostalgie.

 
 

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