15.12.2022 – Radiofeuilleton: Clip – Ö1 – Hans Georg Nicklaus — – Details
Strom-Leitungen
Der Rhythmus steht diesmal im Vordergrund beim Vergleich der Interpretationen von Schumanns Symphonien und den Streichquartetten von Ravel und Debussy. — Liest man gelehrte Analysen zu klassischen Werken, geht es zumeist um Formen, Motive und Harmonien; selten um Rhythmus. Es scheint fast, dass nur im Zusammenhang mit einem Motiv oder Thema der Rhythmus bedeutsam wird; dann wird er gerne plakativ wie ein Signal eingesetzt, ein «Riff» würde man im Jazz oder Rock sagen, so wie Beethovens «Tatata taaaa». — Aber es gibt bekanntlich auch sehr vielseitige und komplexe Rhythmen in klassischen Werken, rhythmische Strukturen, Entwicklungen, Irritationen, Überraschungen, nicht nur bei Piazzolla, Bartok oder Steve Reich, auch schon bei Schumann, Debussy oder Ravel. Manchmal geben die Komponisten im Satztitel schon den Hinweis: rythmé oder ritmico. Nicht ganz klar ist dabei, ob das bedeutet: liebe Musiker:innen, der Rhythmus ist hier wichtig, oder einfach: spielt akzentuiert!
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