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Früher war Nick Cave ein Rockstar. Jetzt ist er Prediger und Prophet

02.12.2022NewsSternUeli Bernays —   –  Details

Nick Cave

Früher war Nick Cave ein Rockstar. Dann wurde sein Leben durch eine Katastrophe erschüttert. Jetzt ist er Prediger und Prophet — In einem neuen Interview-Band spricht Nick Cave über seine tragischen Lebenserfahrungen. Und man versteht ihre Auswirkungen auf seine Musik.

 

Von Interviews hält er wenig. Sie seien ermüdend und «grundsätzlich beschissen». So lässt sich Nick Cave zu Beginn eines Buches verlauten, bei dem es sich ausgerechnet um ein dreihundert Seiten langes Interview handelt. Der irische Journalist Sean O›Hagan hat mit dem Sänger im März 2020 in mehreren, über vierzig Stunden langen ausgedehnten Sessions gesprochen, die nun in «Glaube, Hoffnung und Gemetzel» festgehalten sind. Die Gunst des australischen Rockstars hat er sich offenbar durch sein besonderes Renommee verdient: Seit Jahren führt O›Hagan lange, persönliche Gespräche mit berühmten Künstlern und Musikern.

 

— Nick Cave verabscheut Interviews, weil sie sich in den Floskeln von Promotion und Selbstlob erschöpften. Hingegen schätzt er offene Dialoge, die verborgene Wahrheiten offenbaren könnten. Diese Gesprächskultur hält Nick Cave gar für bedroht, wie man später erfahren wird: Denn die Zeitgenossen verschanzten sich zu oft hinter den Mauern von Zynismus, Tribalismus oder Identität.

 
 

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