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Klangschale im Kopf – Ein Studiobesuch beim Perkussionisten Simon Popp

28.11.2022Nachtmix: Blue MondayBayern 2Judith Schnaubelt —   –  Details

Simon Popp

Wer schon mal versucht hat, sich einen Drumstick, Klöppel oder die flache Hand an den Kopf zu schlagen, wird schnell festgestellt haben, wie dumpf das tönt. Wenn dagegen jene Schallwellen auf unsere Ohren treffen, die Simon Popp mit seinen Instrumenten erzeugt, dann scheint es so, als würde unser Schädel selbst zur Klangschale. Im Kopf macht sich dann unmittelbar bewusste Klarheit breit die bald in eine Art luziden Traum übergehen mag. Es kann aber passieren, dass gleichzeitig alle Körperzellen auf den Groove einsteigen, wenn Simon Popp einen Rhythmus, bei dem Du einfach mitmusst, spielt.

 

Er ist ein Tausendsassa innerhalb jener jungen, jazzenden Münchner Musikszene, die gerne mit Electronica, Pop, Neoklassik oder Weltmusik flirtet und für ihre Auftritte mit Mantras wie «Feel the freedom of music! JAZZTIFY! Become one with the rhythm!» bewirbt. Alben und EPs werden meist auf dem Szene-eigenen Label Squama Recordings veröffentlicht; das bisher erfolgreichste Projekt ist wohl die «Quasi-Jazzband» Fazer, die nun beim internationalen Indie- Label «City Slang» aus Berlin unter Vertrag steht. Fazers Schlagzeuger heißt Simon Popp. Für den Nachtmix hat Judith Schnaubelt den Musiker in seinem Untergiesinger Kellerstudio besucht, was viel zu profan klingt, angesichts der schillernden und vielstimmigen Klangwelt, die sich dort aufgetan hat.

 
 

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