23.11.2022 – Konzert – Ö1 – Peter Kislinger — – Details
Nicholas Collon
Finnish Radio Symphony Orchestra, Dirigent: Nicholas Collon; Pekka Kuusisto, Violine. Claude Debussy: La Mer Ralph Vaughan Williams: The Lark Ascending Jean Sibelius: Symphonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 (aufgenommen am 26. August in der Royal Albert Hall, London im Rahmen der «Proms 2022»).
Das RSO Finnland debütierte bei den Proms unter seinem neuen Chefdirigenten Nicholas Collon mit Werken des frühen 20. Jahrhunderts.
Maritimes
Claude Debussys «Drei sinfonische Skizzen» mit dem Titel «La Mer» (1905) sollen Meeresstimmungen heraufbeschwören. Topographisch geschulte Ohren lassen sich nicht täuschen: Das Meer, das Debussy vor sich sah, war britisches Hoheitsgewässer. Der Großteil der Partitur entstand im englischen Seebad Eastbourne in der Grafschaft Sussex.
Himmlisches, Irdisches, Ornithologisches
Er sei mit der «Vorstellung aufgewachsen, dass Geige spielen spontan zu sein bedeutet», sagt Pekka Kuusisto, der seit seinem Proms-Debüt 2016 Jahren zum Publikumsliebling der Proms avanciert ist. Er festigte die Stellung mit «The Lark Ascending» (1914) von Ralph Vaughan Williams und einer Zugabe, die er seinem heuer verstorbenen Bruder Jaakko – selbst hoch begabter Geiger und erfolgreicher Komponist – und seiner ebenfalls heuer verstorbenen Mutter widmete. — Kosmisches
«Kümmere dich nicht darum, was die Kritiker sagen. Noch keinem von ihnen ist ein Denkmal gesetzt worden.» So reagierte Jean Sibelius auf Verrisse. Das Konzert endete mit seiner «kosmischen» Symphonie. Jede Symphonie des finnischen Komponisten habe ihren eigenen Charakter, so Volker Tarnow in seiner Sibelius-Biografie. Die 1. Symphonie sei dessen Symphonie Pathétique, die zweite seine Eroica – der Kampf zwischen dem Dämonischen und dem Jesusthema -, die klassizistische dritte seine pastorale Auferstehungssymphonie, die modernistisch-minimalistische vierte seine Tragisch-Lakonische.
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