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Neues von Weyes Blood, Felix Laband und Brockhampton

17.11.2022Nachtmix: Die Musik von MorgenBayern 2Matthias Hacker —   –  Details

Felix Laband

Felix Laband – The Soft White Hand — Der Südafrikaner Felix Laband hat wieder viele Text-Snippets eingebaut. Sie stammen aus alten 80er Jahre Dokumentationen über die Opfer der Crack-Epidemie. Laband, der selbst eine harte Drogenvergangenheit hat, will diesen Alptraum zeigen und gleichzeitig auf die Opfer des sogenannten «War On Drugs» aufmerksam machen. «The Soft White Hand» ist wieder mal sehr gelungen. Er setzt auf seine bewährte Cut-Up- und Collagentechnik. Das zeigt sich auf dem Albumcover, das er wieder selbst gestaltet hat. Und eben auch in der Musik. Wortschnipsel, Fieldrecordings, klassisches Klavier-Geklimper, Amapiano Beats Techno´, Jazz Bassläufe, ja sogar Indierock-Momente. Er collagiert diese Elemente klug. Mir fällt dabei immer dieser unterkühlte trockene Felix Laband-Sound auf, der etwas Verstörendes mit sich bringt. Im positiven Sinne. (8,5 von 10 Punkten)

Allerheiligen ploppte die Nachricht auf: Das Londoner Studio-Projekt «Sault» verschenkt fünf Alben im Netz – aber nur fünf Tage lang. Das Duo macht sich mit künstlicher Verknappung einen Namen: keine Konzerte, keine Interviews, keine Fotos – sie arbeiten ohne Agenturen und Vertriebe, alles läuft über die Plattform Bandcamp. So haben Inflo (Produzent & Multiinstrumentalist) und seine Partnerin Cleo Sol (Gesang) zwischen 2019 und 2022 elf (!) Sault-Alben veröffentlicht. Dazu entstand im Sault-Studio noch Little Simz – «Sometimes I Might Be Introverted» – das mit dem Mercury Award ausgezeichnete «Album des Jahres 2021» in UK. Auch Superstar Adele ist von dem Paar begeistert – und nahm zwei Songs mit ihnen auf. Wie schaffen die Beiden das? Schwer zu sagen, denn Sault beantworten keine Fragen. Eine Annäherung an ein Phänomen, das Schule machen könnte. —

 
 

SK-