10.11.2022 – Klangkunst – Ö1 – Chris Tina Tengel — – Details
Christoph Willibald Gluck
Christoph Willibald Gluck und seine Schüler, Nachahmer, «Verbesserer»
Klingen Christoph Willibald Glucks «normale» italienischsprachige Seria-Opern so viel anders als seine sogenannten «Reformopern», die speziell im Paris der 1770er Jahre derart Furore machten? Barocke Arien-Recitals von Sonia Prina, Samuel Marino, Valer Sabadus, Daniel Behle laden zum Vergleich. Tatsächlich wirkten die «Reformopern», die beiden «Iphigenien», «Armide», «Alceste» derart intensiv auf die Zeitgenossen, dass sich Musiker unterschiedlichster Herkunft wie Jean-Baptiste Lemoyne («Phèdre») und Antonio Sacchini («Renaud») gleichermaßen im Gluck-Fahrwasser trafen. Christoph Willibald Glucks spezieller Schützling war Antonio Salieri, der in Wien zur Totenfeier des Meisters dann aber die Missa pro defunctis von Niccolo Jommelli groß herausstellen sollte und selbst mit flotten italienischen Buffo-Opern hierorts begonnen hatte, etwa (unlängst erst-aufgenommen) «La fiera di Venezia». Die von Cecilia Bartoli geförderte Varduhi Abrahamyan wiederum lässt sich in der Hector-Berlioz-Bearbeitung von Glucks «Orpheus» hören – die Gluck-»Verbesserungen» der beiden «Richarde», Wagner und Strauss, sind dagegen nicht mehr Gegenstand aktueller «Aufführungspraxis».
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