09.11.2022 – News – The New York Times – Linda Kinstler — – Details
Irpin-Brücke
Irpin war eine der ersten ukrainischen Städte, die zerstört und befreit wurde. Jetzt wird es zu einem Labor für den Wiederaufbau.
In den letzten Februartagen, als die russische Armee auf Kiew vorrückte, sprengten ukrainische Streitkräfte die Irpin-Brücke und rissen ihre gitterartigen Metallinnenseiten auf, so dass ihre Kanten verbogen und gekräuselt wurden. Irpin, ein Vorort von Kiew, war die letzte Stadt, die die russische Armee hätte erobern müssen, um die Hauptstadt zu erreichen. Die Brücke bot den schnellsten Weg vom Stadtzentrum zur Ringstraße von Kiew. «Es war die Hauptbrücke, die die Invasion Kiews aufgehalten hat», sagt Slava Balbek, ein ukrainischer Architekt, der sich freiwillig als Drohnenoperator bei den territorialen Verteidigungskräften meldet. «Es ist, als würde man sich den Arm abschneiden, damit der Rest des Körpers gerettet wird.» — — Irpin wurde am 28. März, einen Monat und einen Tag nach der Invasion, zurückerobert. Sie zogen sich nach Norden in Richtung Weißrussland zurück und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Ihre Panzerspuren markieren noch heute den Asphalt der Autobahnen. In Irpin wurden glänzende, moderne Apartmentgebäude verbrannt; Wohnhäuser in Schutt und Asche gelegt; Schulen beschossen, niedergebrannt und überflutet. Die Zerstörung der Brücke verhinderte weitere russische Vorstöße, beraubte aber auch ukrainische Zivilisten ihres primären Fluchtwegs und hielt sie in der Schusslinie.
SK-