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Ein Werk mit hunderten Kadenzen – Many Many Cadences / Sky Macklay (2014)

07.11.2022Zeit-TonÖ1Thomas Wally,Rainer Elstner —   –  Details

Sky Macklay

Es gibt Werktitel, die dem oder der Zuhörenden einen Hauch von Ahnung verspüren lassen, was sie bei einer Komposition erwarten können. Es gibt auch Titel, die nichts vom Inhalt des Werkes preisgeben und eine reine Benennungsfunktion erfüllen. Und dann gibt es Titel, die mit wenigen Worten das Werk zusammenfassen, die quasi das Werk «sind»: So im Falle des Streichquartetts «Many Many Cadences», komponiert von der 1988 geborenen amerikanischen Komponistin Sky Macklay. — Viele, sogar sehr viele Kadenzen und eigentlich ausschließlich sehr, sehr viele Kadenzen enthält das Werk, nämlich mehrere hundert und: wird dennoch keine Sekunde langweilig, ist doch die Mindestdauer mancher dieser Kadenzen weniger als eine Sekunde. Warum schreibt im Jahre 2014 eine Komponistin ein Werk, das in erster Linie aus Basisbausteinen der tonalen Musik besteht? Und warum ist dieses Werk trotzdem – oder gerade deswegen – ein typisch «posttonales» Werk? Und was hat das Ganze mit Heinrich Schenker, Humor und Selbstähnlichkeit zu tun?

Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet «Many Many Cadences» aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann. —

 
 

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