16.10.2022 – Milestones – Ö1 – Andreas Felber — – Details
Dave Holland
»While living in London I had an apartment with a small garden. During the summer around 4 or 5 o›clock in the morning, just as the day began, birds would gather here one by one and sing together, each declaring its freedom in song. It is my wish to share this same spirit with other musicians and communicate it to the people», so schrieb der 26 Jahre junge Dave Holland – er nannte sich damals noch David – im Text zu seiner 1973 bei ECM veröffentlichten LP «Conference of the Birds». — Aufgenommen wurde das Leader-Debüt des britischen Bassisten-Meisters, der zuvor durch sein Engagement in der Band von Miles Davis und durch Aufnahmen im berühmten Quartett Circle ins Rampenlicht der internationalen Jazzszene getreten war, im November 1972 in New York City, also fast genau vor 50 Jahren. Mit Saxofonist Anthony Braxton und Schlagzeuger Barry Altschul waren bei «Conference of the Birds» denn auch zwei ehemalige Circle-Kollegen mit an Bord, vierter im Bunde war Veteran Sam Rivers (Tenorsaxofon, Flöte). — Holland gelingt im Rahmen des Albums in meisterhafter Weise eine schlüssige Strukturierung der Energie der freien Improvisation, indem er diese kompositorisch einfasst: Ein ausnotiertes Thema gibt in Stücken wir «Four Winds», «Interception», «See-Saw» sowie in der Titelnummer Stimmung und Tempo vor und dient als Startrampe für die Improvisation, in der den Musikern erlaubt ist, harmonisch und melodisch spontan jedwede Richtung einzuschlagen. Das durchgehend – im weiteren Sinne – «swingende» rhythmisch-metrische Fundament sorgt für Zugänglichkeit und Verständlichkeit.
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