15.10.2022 – News – Frankfurter Rundschau – Tobias Utz — – Details
Halbinsel Kola
Reine Provokation oder militärische Drohung? Die russische Luftwaffe positioniert sich an der Grenze zu Norwegen.
Die russische Luftwaffe hat offenbar elf militärische Kampfflugzeuge auf die Halbinsel Kola nahe der norwegischen Grenze verlegt. Kola ist rund 32 Kilometer davon entfernt. Das zeigen Satellitenbilder, die dem Faktencheck-Team des norwegischen Nachrichtenportals Faktisk zugespielt wurden.
Auf den Aufnahmen des Luftwaffenstützpunktes «Olenya» ist demnach zu sehen, dass dort zahlreiche Langstreckenbomber der Typen «TU-95» und «TU-160» positioniert wurden. Wie das Nachrichtenportal Kyiv Independent berichtet, sind die Militärflugzeuge in der Lage, Ziele in Europa und den USA mit Atombomben anzugreifen. Demnach sind diese Flugzeuge in der Regel auf dem Luftwaffenstützpunkt «Engels» positioniert. Dieser befindet sich 720 Kilometer südöstlich von Moskau.
— Russland schickt Langstreckenbomber an norwegische Grenze — Aus Russland gibt es bislang keine Stellungnahme zur Verlegung der Langstreckenbomber. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine militärische Drohung. Norwegen ist eines der Gründungsmitglieder der Nato. Ein Angriff wäre gleichbedeutend mit einem Bündnisfall. Dieser ist in Artikel 5 des sogenannten Nordatlantikvertrages geregelt und besagt, dass ein Angriff auf ein Bündnismitglied als eine Attacke auf die gesamte Nato angesehen wird.
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