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Kiews Antwort auf Putins Rache

11.10.2022NewsSüddeutsche ZeitungFlorian Hassel —   –  Details

Inferno Kiew

Inferno mitten in Kiew: Straße im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt nach einem russischen Angriff. — Ad hoc senken die Bürger den Stromverbrauch, machen sich mit Liedern Mut – und hoffen, dass ihr Präsident schnell westliche Flugabwehrsysteme besorgen kann.

 

Die Menschen in Kiew müssen jetzt gründlich überlegen, wann sie Waschmaschine oder Warmwasserboiler anstellen – wenn sie überhaupt Strom zur Verfügung haben. Nach den schwersten russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte seit Kriegsbeginn sind auch in der Hauptstadt das Stromnetz und die Heizsysteme schwer beschädigt. — Präsident Wolodimir Selenskij bat die Ukrainer, in der Stoßzeit zwischen 17 und 22 Uhr auf unnötigen Energieverbrauch zu verzichten. Postwendend meldeten die Stromwerke am Dienstagmorgen einen Rückgang des Verbrauchs um gut ein Viertel. Gleichwohl begannen sie am Dienstag, ganzen Stadtteilen für jeweils vier Stunden den Strom abzuschalten.

 

— Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs und laut Militärgeheimdienst hat Russland mindestens 84 Marschflugkörper und Raketen sowie 24 bewaffnete Drohnen auf 20 ukrainische Städte abgefeuert – und zwar mit zehn Langstreckenbombern und sechs Raketenkreuzern der Schwarzmeerflotte und von russischen Stellungen in Belarus aus. Bisher sind 14 Todesopfer festgestellt worden, Dutzende Menschen wurden verletzt.

 
 

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