27.08.2022 – Zündfunk: Playback – Bayern 2 – Ralf Summer — – Details
Charlie Megira
Israelischer Geheimtipp – Die tragische Geschichte des Charlie Megira
Er wurde nur 44 und lebte die letzten Jahre vor seinem Tod 2016 in Berlin: Charlie Megira ist ein bei uns weitgehend unbekannter, israelischer Musiker. Er verband Surf- & Rockabilly-Sound der 50er Jahre mit dem Noise-Pop der 80er. Schlug also die Brücke zwischen Link Wray oder Elvis Presley zu The Cramps und Joy Division. Gabriel «Gabi» Abudraham, so sein bürgerlicher Name (seine Mutter hieß Megira), stammte aus dem Norden Israels, lebte in Tel Aviv und veröffentlichte nach dem Millennium seine ersten Platten. Auf dem Debüt «Da Abtomatic Meisterzinger Mambo Chic» (ãä àáèåîèé÷ îéñèøæé âø îîå ùé÷) fanden sich humorvolle Titel wie «Golgatha Rock» oder «The Death Dance of The Busty Hot Lifeguard Instructor Babe», die auch aus einem Quentin Tarantino-Film entstammen könnten – und zwar an der Stelle, wenn es richtig absurd und spannend wird. 2014 erschien mit seiner letzten Band «The Bet She›an Valley Hillbillies» noch ein Tape. Ein Plattendeal mit Cult Records, dem Label von The Strokes-Sänger Julian Casablancas, war nicht zustande gekommen. Zu dem Zeitpunkt war der rastlose Musiker in Berlin gelandet, wo er mit seiner Familie lebte und unter tragischen Umständen 2016 starb. Das US-Archiv-Label Numero Group hat diesen Rock´n´Roll-Schatz geborgen und vor einiger Zeit die Doppel-LP «Tomorrow´s Gone» veröffentlicht. Hoffentlich wird Megira, der Zeit seines Lebens hauptsächlich selbstgebrannte CDs verkaufte, nun etwas bekannter. In den Linernotes des Samplers wird Megiras Musik als «both familiar und enterily alien at once» beschrieben: vertraut und fremdartig zugleich. Ralf Summer bringt uns den israelischen Geheimtipp näher. Wiederholung vom 25. April 2020
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